Reiseziel des Monats Juni 2017: die Abruzzen

von | Mai 26, 2017 | Uncategorized, Uncategorized

Langsam aber sicher nähert sich der Sommer und die Vorfreude auf die Ferien steigt mit jedem Tag. Italien ist ja eines der beliebtesten Reiseziele der Europäer und daher wollen wir euch heute eine Region des „Stiefels“ ein wenig näher vorstellen. Unser Reiseziel des Monats Juni 2017 sind die Abruzzen und bevor wir einmal schauen, was es an der Adria so alles zu entdecken gibt, findet ihr wie gewohnt ein paar Facts über unsere Destination.

Wissenswertes über die Abruzzen

Geographisch gehören die Abruzzen eigentlich zu Mittelitalien, doch gelten sie aus geschichtlichen Gründen als die nördlichste Region Süditaliens. Die Abruzzen grenzen mit einer über 150 Kilometer langen Küste im Osten an die Adria und gehen im Landesinneren in eine Hügellandschaft über. Einen Großteil der Abruzzen nimmt der Abruzzische Apennin ein, wo sich im Gebirgsmassiv Gran Sasso d’Italia Gipfel bis knapp 3.000 Meter finden. Aufgrund des hohen Berg- und Hügelanteils an der Landschaft, sind die Abruzzen ein echtes Paradies für Naturliebhaber sowie Wander- und Trekkingfreunde. Die Hauptstadt ist L’Aquila und es leben um die 1,3 Millionen Menschen in der Region.

Kleine Geschichte der Abruzzen

Die Geschichte der Abruzzen reicht einige Jahrtausende in die Vergangenheit zurück und ist eine äußerst wechselvolle. Es gibt hier prähistorische Höhle genauso, wie natürlich Ausgrabungen aus der vor- und römischen Zeit. Es finden sich kleine Renaissancestädtchen, Burgen, Schlösser und verträumte Bergdörfer. Bevor die Römer die Herrschaft in Mittelitalien übernahmen, bewohnten die Samniten weite Teile der Abruzzen. Zudem siedelten hier in der vorrömischen Ära die Picener oder auch Sabiner genannt. Bekanntestes Zeugnis dieses Volkes ist die Statue „Der Krieger von Capestrano“. Nachdem das weströmische Reich im 5. Jahrhundert untergegangen war, herrschten bis ins Mittelalter die Byzantiner über die Küstenregionen Mittelitalien sowie die Langobarden im übrigen Gebiet. Im 12. Jahrhundert wurden diese von den Normannen vertrieben und die Abruzzen mit ihrem Königreich Sizilien vereinigt. Nachdem die Staufer das Herzogtum Spoleto dem Kirchenstaat anschlossen und im 13. Jahrhundert das Königreich Sizilien geteilt wurde, fielen die Abruzzen an das Königreich Neapel. Als es in den 1860er Jahren zur Bildung des Königreichs Italien gekommen war, gehörten auch die Abruzzen dazu.

Das Land der Nationalparks

Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Abruzzen das Land der Nationalparks ist. Wie bereits anfangs erwähnt, ist die Region daher ein Eldorado für Wander-, Natur- und Trekkingfreunde. Mehr als ein Drittel der Abruzzen steht unter Naturschutz und das Gebiet hat den größten Anteil an Naturschutzgebieten in Italien. Der große Gran-Sasso-Nationalpark liegt im Norden und umschließt auch die Hauptstadt L’Aquila. Er besteht aus zwei Bergketten mit dem namensgebenden Gran Sasso, den man auch den „Großen Fels Italiens“ nennt. Die höchste Erhebung der Abruzzen findet sich ebenfalls hier mit dem 2912 Meter hohen Corno Grande, der auch über den südlichsten Gletscher Italiens verfügt. Wenn man hier unterwegs ist, sollte man unbedingt einen Abstecher zum See Campotosto und in das Tal der hundert Wasserfälle machen.
Ein weiterer Nationalpark ist der Majella. Auch hier gibt’s Gipfel bis knapp 3.000 Meter und der Nationalpark ist reich an Wäldern und Wasserquellen. Die über 60 Gipfel sind in der Regel einfach zu besteigen und es finden sich an ihren Hängen über 1.800 Pflanzenarten, die von Gebirgsbotaniker aus aller Welt immer wieder gerne besucht werden. In den letzten Jahren trifft man immer öfter wieder auf den Canis lupus italicus – den Apenninwolf – und auch der Ursus arctus marsicanus – der Braunbär – sowie Steinadler, Wanderfalken und Gämsen streifen wieder durch die Gegend und Lüfte.
Der Regionalpark Sirente-Velino verfügt über ein kontinentaleres Klima als die anderen Parks und ist bekannt für seine kleinen Städtchen und Dörfer mit Schlössern und Türmen, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Absolut besuchenswert sind auch die Ausgrabungen von Alba Fucens und Peltunium, mit ihren Zeugnissen der römischen Expansion im 5. Jahrhundert nach Christus.
In sämtlichen Parks gibt es sogenannte „Aree faunistiche“. Das sind kleine didaktische Reservate, wo man schwer zu beobachtende Wildtiere angesiedelt hat. Eine große Anzahl an markierten Wanderwegen zieht Wanderer und Bergsteiger aus ganz Europa an.

Die Hauptstadt L’Aquila

Nach so viel Natur ist unsere nächste Station mit L’Aquila die Hauptstadt der Abruzzen. Knapp 70.000 Einwohner zählt die Stadt und sie erlangte durch das schwere Erdbeben von 2009 traurige Berühmtheit. L’Aquila liegt auf knapp 700 Meter Seehöhe und wird rund um von Bergen eingerahmt. Auffallend in der Stadt sind die zahlreichen Piazze, die durch Brunnen, Palazzi und Kirchen begeistern. Aufgrund des kulturellen Eigenlebens von L’Aquila nannte der berühmte amerikanische Pianist Arthur Rubinstein die Stadt das „Salzburg der Abruzzen“. Nach der Überlieferung wurde an der Stelle von 99 Dörfern im Jahre 1230 von Kaiser Friedrich II. die Stadt gegründet und so ist L’Aquila eine der wenigen großen mittelalterlichen Stadtgründungen in Italien. Seither hat die Zahl 99 für die Bewohner eine ganz besondere Bedeutung. So schlägt zum Beispiel die Uhr des Rathausturmes 99 Mal und aus der Fontana delle 99 cannelle – dem Brunnen der 99 Röhren – sprudelt das Wasser aus ebenso vielen Öffnungen.

Sehenswürdigkeiten in und um L’Aquila

In L’Aquila gibt es viel zu entdecken und einige der Sehenswürdigkeiten wollen wir euch hier kurz vorstellen. Beginnen wollen wir unseren kleinen Rundgang in der Bernhardinbasilika, die dem Stadtheiligen geweiht ist. Danach besuchen wir das Grab von Papst Coelestin V. in der Kirche Santa Maria di Collemaggio vor der Stadt. Dieser hatte hier vor seiner Wahl zum Kirchenoberhaupt eine Einsiedelei gegründet und wurde in ihr inthronisiert. Die Kirche stammt aus dem Jahre 1287. Unsere nächste Station ist die ehemalige Zwingburg Kastell Forte Spagnolo aus der Zeit Kaiser Karl V. Heute ist hier das Nationalmuseum der Abruzzen mit antiker und sakraler Kunst sowie einem Mammut-Skelett untergebracht. Ungefähr neun Kilometer außerhalb sind die die Ruinen der der Sabiner-Stadt Amiternum einen Abstecher wert. Diese wurde gegen Ende des 3. Jahrhunderts von der Römern eingenommen und glänzt mit einem Amphitheater. Aus dem 9. Jahrhundert stammt die Kirche Santa Giusta im Nachbarort Bazzano und sie weist die für die Abruzzen so typischen Eckverstärkungen auf.

Damit sind wir auch schon am Ende unserer kleine Reise durch die Abruzzen und hoffen, euch einen Tipp für eine spannende Reise gegeben zu haben. Und wenn ihr auf der Suche nach einer Begleitung für einen Trip auf den südeuropäischen Stiefel seid, findet ihr diese bei uns unter Reisepartner Italien.