Eine kleine Bierreise durch die berühmte Hallertau

von | Okt 13, 2017 | Uncategorized, Uncategorized

Wo das Bier zu Hause ist

Der Deutschen liebstes Getränke war, ist und bleibt das Bier. In kaum einem anderen Land der Welt genießt der Gerstensaft ein solches Renommee wie hierzulande und letztes Jahr feierte das legendäre deutsche Reinheitsgebot sein 500jähriges Jubiläum. Doch nicht nur die alteingesessenen Brauereien erfreuen sich großer Beliebtheit, sondern es gibt in den letzten Jahren immer mehr Kleinbrauereien, die das im Moment sehr gefragte Craft Bier brauen. Wir wollen uns heute einmal in der Hallertau – eines der bekanntesten Hopfenabbaugebiete – umschauen, was es in Sachen Bier dort so alles zu entdecken gibt.

Kelheim – Brauerei neben Brauerei

Beginnen wollen wir unsere kleine Bierreise in der ehemaligen Wittelsbacherresidenz Kelheim. Hier herrscht eine so große Dichte an Brauereien, wie man sie in Deutschland kaum ein zweites Mal vorfindet. Das verwundert auch nicht, wenn man bedenkt, dass das Städtchen in der Hallertau liegt, die das größte Hopfenanbaugebiet der Welt ist. In Attendorf, unweit von Kelheim, besuchen wir Elisabeth Stiglmaier, die ihres Zeichens Hopfenbäuerin und auch Biersommelier ist. Sie ist der Ansicht, dass man zum Reinheitsgebot stehen sollte, aber auch die neuen Sorten wie der fruchtige Aromahopfen haben ihre Berechtigung.

Hopfen und der Klimawandel

Seit knapp 900 Jahren wird in der Hallertau Hopfen angebaut. Das macht man in umzäunten Gärten, um die Pflanzen vor dem naschfreudigen Wild zu schützen. Die Hopfendolden werden nach der Ernte getrockneten, sorgfältig gepresst und abschließen gekühlt. Der Hopfen ist im Grunde keine besonders anspruchsvolle Pflanze. Lediglich viel Wasser benötigt er, um zu reifen. Doch auch hier macht sich der Klimawandel bereits bemerkbar und sorgt im Herzen von Deutschland für geringeren Neiderschlag, wie die Hopfenbäuerin zu berichten weiß.

Die älteste Klosterbrauerei der Welt

Nachdem wir so allerhand Wissenswertes über den Hopfen erfahren haben, machen wir Halt in Weltenburg. Hier erwartet uns die älteste Klosterbrauerei der Welt. Schon seit dem Jahre 1050 brauen die Benediktiner am Donau-Durchbruch herrliches Bier. Heute hat das Kloster die Brauerei zwar verpachtet, aber das Bier wird immer noch direkt im Kloster hergestellt. Sämtliche Rohstoffe für den wunderbaren Gerstensaft stammen aus der Region und das Brauwasser – ein ganz entscheidendes Element beim Bierbrauen – kommt aus dem eigenen Brunnen. Das Bier ist fest in die Klostertradition eingebunden und nicht umsonst heißt das Weltenburger Dunkelbier „Barock“, das mit einer einmalige Geschmackfülle überzeugt.

Die älteste Weißbierbrauerei in Bayern

Direkt vor den Klostermauern liegt die Anlegestelle für die Ausflugsdampfer, mit der man zurück nach Kelheim gelangt. Doch interessanter ist es, mit der Fähre über die Donau zu fahren und die Brauerei Schneider zu besuchen. Diese ist die älteste Weißbierbrauerei Bayerns – seit 1872 wird hier das vor allem in Süddeutschland so beliebte helle Bier gebraut. Damals erhielt der Ahnherr der Schneiders als erster Bürgerlicher das Recht, Weißbier zu brauen, denn bis dahin war dies ausschließlich den Wittelsbacher vorbehalten. Als Erklärung dient wohl die Tatsache, dass der Weizen im Reinheitsgebot nicht enthalten ist. Wenn man im Bräustübel der Brauerei eine Verkostung durchführt, findet man hier 13 bierige Spezialitäten vor. Das Geschmackerlebnis reicht von wenig bis viel Alkohol, von bitter bis süß und von hell bis dunkel. Wer aber nun etwa Lakritz- oder Bananen-Aroma erwartet, wird enttäuscht. Diese Geschmacksnuancen gibt’s in den Craft-Bieren, wie man vom hauseigenen Biersommelier erfährt.

Zu Besuch in Riedenburg

Den Abschluss unserer kleinen bierigen Rundreise durch die Hallertau um Kelheim besuchen wir die Drei-Burgen-Stadt Riedenburg. Diese erreicht man von Kelheim am besten mit dem Fahrrad entlang des einst lange umstrittenen Main-Donau-Kanals. Hier braut man im Riedenburger Brauhaus ungefilterte Biospezialbiere. Für diese werden nur hochwertige Zutaten wie Dinkel, Einkorn und Emmer verwendet, die aus dem nahen Benediktinerkloster Plankstetten kommen. Der Braumeister erklärt, dass Bier ein Nahrungsmittel ist, das durch die industrielle Herstellung seinen Charakter einbüße. Daher fordern das Brauhaus ein ökologischen Reinheitsgebot, das durchaus das Zeug dazu hat, die Zukunft des ältesten Verbraucherschutzgesetzes der Welt werden zu können.

Damit sind wir auch schon am Ende unserer kleinen Bierrundreise angekommen und hoffen, ihr seid ein wenig neugierig auf die Region im Herzen von Deutschland geworden. Und wenn ihr auf der Suche nach einer Begleitung für einen Ausflug dorthin seid, findet ihr diese bei uns unter Reisepartner Deutschland.